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Team - Praxis für Urologie - Olten

Nebenhodenentzündung (Epididymitis)

Bei der Epididymitis handelt es sich um eine relativ häufige Erkrankung der Nebenhoden. Meist tritt die Krankheit einseitig auf. Sie ist gekennzeichnet durch Schwellung, Rötung und vor allem intensiven Schmerz im Hodenbereich mit Ausstrahlung in den Leistenkanal. Vorangegangen sind häufig Zeichen des Harnwegesinfektes wie Brennen beim Wasser lösen und gehäufte Blasenentleerungen. In der Regel hat der Patient Fieber, es ist ein allgemeines Krankheitsgefühl vorhanden mit beeinträchtigtem Allgemeinzustand, unter Umständen kann Schüttelfrost bei beginnender Vereiterung (Abszessbildung) beobachtet werden.

Auslöser sind Keime wie Colibakterien, Proteuskeime, Enterokokken etc. Bei jüngeren Patienten sind häufig Gonokokken (Trippererreger) oder Chlamydien beteiligt. Prädisponierend für eine Nebenhodenentzündung sind Harnabflussstörungen wie Prostatavergrösserung, narbige Harnröhrenengen und Harnröhrenentzündungen.

Die notfallmässige Therapie kann darin bestehen, dass mittels Lokalanästhesie der Samenstrang betäubt wird und damit die Schmerzen schlagartig verschwinden. Wichtig ist die Ruhigstellung des Patienten mit Bettruhe, Hochlagern des Hodens, Kühlen des Hodensackes durch Eisauflagen, allgemein abschwellende Medikamente und vor allem eine unter Umständen hochdosierte Therapie mit Antibiotika.

Die Therapie kann bei der unkomplizierten bakteriellen Nebenhodenentzündung innerhalb von 2-3 Wochen zur Ausheilung führen, wobei ein Übergreifen auf den Hoden selten ist. Ist die Therapie nicht erfolgreich, bzw. tritt eine Abszedierung auf (Einschmelzung von Nebenhodengewebe), ist die operative Therapie mit Entfernung des Nebenhodens (Epididymektomie) notwendig. Bei Mitbeteiligung des Hodens müssen in der Regel Hoden und Nebenhoden zusammen entfernt werden (Semikastration).

Etwa 15-20% der bakteriellen Epididymitiden werden chronisch. Die chronische Form ist durch eine schmerzhafte oder auch schmerzlose derbe Infiltration von Nebenhoden und Samenleiter gekennzeichnet. Sekundär kann ein Wasserbruch (Spermatozele/Hydrozele) auftreten. Wenn es nicht gelingt, die Beschwerden längerfristig zu lindern, ist auch in diesen Fällen die Entfernung des Nebenhodens auf operativem Wege (Epididymektomie) notwendig.

Wenn bei der Ausheilung einer Nebenhodenentzündung der Nebenhodenkanal narbig verschlossen wird, ist damit eine Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit (Fertilität) verbunden. Gerade bei jungen Männern ist deshalb mit Rücksicht auf die Fertilität der Einsatz sämtlicher therapeutischer Massnahmen inklusive einer unter Umständen notwendigen Hospitalisation gerechtfertigt.

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