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Team - Praxis für Urologie - Olten

Blasenschwäche

Lange Zeit war die Harninkontinenz ein Tabuthema – verständlich, geht es doch dabei um ein sehr persönliches und intimes Problem. Durch öffentliche Werbekampagnen wurde begonnen das Thema zu enttabuisieren – gut so, denn Harninkontinenz ist kein peinliches Schicksal, sondern einen Erkrankung, die erfolgreich behandelt werden kann.

Unsere Blase hat die wichtige Funktion, den von den Nieren ständig produzierten Harn zu sammeln, zu speichern und auszuscheiden. Die Harnröhre durch die der Harn nach aussen geleitet wird, ist mit einem inneren und äusseren Schliessmuskel versehen, den wir willentlich betätigen können. Ausgelöst durch Schaltzentren im Gehirn können wir, wenn wir Harndrang empfinden, die Blasenentleerung bewusst steuern. Dieser Vorgang kann aus verschiedenen Gründen gestört sein – es kommt dann zu einem ungewollten Harnverlust, der auch als Blasenschwäche oder Harninkontinenz bezeichnet wird.

Allein in Deutschland sind fünf bis sechs Millionen Männer und Frauen von den verschiedenen Formen der Blasenschwäche betroffen:

13 Prozent aller Frauen und fünf Prozent aller Männer, 19 Prozent der über 60-jährigen Frauen und zehn Prozent der über 60-jährigen Männer, annähernd 30 Prozent der über 80-Jährigen.

Zusätzlich vermuten Experten eine hohe Dunkelziffer, weil sich viele Betroffene scheuen, mit ihrem Arzt über dieses Problem zu sprechen oder, weil sie glauben, die Blasenschwäche sei eine normale Alterserscheinung.

Die Angst vor ungewolltem Harnverlust und der damit verbundenen Geruchsentstehung können Menschen dazu bringen, sich vollständig aus dem gesellschaftlichen Leben – Reisen, Kulturveranstaltungen, soziale Kontakte – zurückzuziehen. Lassen Sie es gar nicht so weit kommen und gehen sie schon bei den ersten Symptomen zum Arzt, denn rechtzeitige Behandlung verbessert die Lebensqualität.

Je nach Form und Ursache der Erkrankung gibt es verschiedene erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten. Um die unterschiedlichen Formen der Blasenschwäche zu erkennen, muss der Arzt eine differenzierte Diagnose stellen. Dazu gehören:

Erhebung einer Anamnese, gründliche körperliche Untersuchung, Urinuntersuchungen, Ultraschall, Ausfüllen eines Inkontinenz-Fragebogens, sowie Führen eines Miktionsprotokolls über drei Tage durch den Patienten.

Insbesondere die Auswertung der beiden letztgenannten Dokumente gibt dem Arzt Aufschluss über die individuelle Symptomatik des Patienten und führt zusammen mit den anderen Untersuchungen oft schon zur richtigen Diagnose.

Diese Form wird durch die Erschlaffung des Beckenbodens, der Schliessmuskulatur und des Bindegewebes ausgelöst. Beim Niesen, Lachen, Husten oder Laufen kommt es zu unwillkürlichem Harnverlust, ohne dass vorher Harndrang bestanden hat.

Übergewichtige Frauen oder Männer, Frauen mit Mehrfachgeburten, ältere Menschen oder Männer nach einer Prostataoperation sind von dieser Form besonders häufig betroffen.

Therapie: Konservative Massnahmen wie Beckenbodengymnastik, Beckenbodentraining mit Vaginalkonen, Elektrostimulation, eine medikamentöse Therapie und in schweren Fällen auch operative Methoden.

Diese ist gekennzeichnet durch unwillkürlichen Urinverlust verbunden mit plötzlich auftretendem, sehr starkem Harndrang. Eine überaktive Blase liegt vor, wenn häufiges Wasserlassen kleiner Urinmengen und ein nicht zu unterdrückender Harndrang auftreten. Der Harndrang entsteht schon bei geringer Blasenfüllung (z.B. nach einer Tasse Kaffee). Die Betroffenen müssen ständig zur Toilette, die sie häufig nicht mehr erreichen. Bei der überaktiven Blase kann auch ein unwillkürlicher Urinverlust auftreten.

Therapie: Medikamente zur Ruhigstellung des überaktiven Blasenmuskels.

Die Symptome der Belastungs- und Dranginkontinenz sind in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden.

Therapie: Normalisierung des Blaseninnendrucks durch Medikamente, Katheter, Operation.

Hauptursache sind Erkrankungen des Gehirns oder Rückenmarks, z.B. bei Z.n. Schlaganfall oder Querschnittlähmung. Hierbei haben die Betroffenen keinerlei Kontrolle über die Blasenentleerung und spüren meist auch keinen Harndrang.

Therapie: Normalisierung des Blaseninnendrucks durch Medikamente, Katheter, Operation

Diese Form der Inkontinenz entsteht, wenn der Druck in der Blase so gross ist, dass der Blasenverschluss nicht mehr funktioniert. Dabei kommt es zum tröpfchenweisen Harnverlust, ohne völlige Blasenentleerung. Die Gründe dafür können eine Behinderung des Blasenauslasses durch Prostatavergösserung oder Harnröhrenverletzung aber auch neurologische Erkrankungen sein.

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