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Team - Praxis für Urologie - Olten

Geschlechts­krankheiten (Vorsicht Ansteckungsgefahr)

«Condylomata accuminata» ist der Fachausdruck für «Feigwarzen», das sind Warzen auf den Schleimhäuten der Geschlechtsorgane. Sie stellen eigentlich keine gefährliche Erkrankung dar, sind aber sehr unangenehm und entstellend und haben die Tendenz, sich zu vermehren.

Condylome werden beim Sex übertragen. Es handelt sich um eine Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus, konkret mit den Subtypen 16 und 18. Das Virus kann sich im Blutkreislauf und in der Haut und Schleimhaut des Penis festsetzen und ist dann von dort nur mehr sehr schwer zu vertreiben. Condylome können auch übertragen werden, wenn auf den Geschlechtsorganen augenscheinlich keine Warzen sichtbar sind.

Für die Praevention gilt: bitte immer ein Kondom benützen. Es schützt weitestgehend, wenn auch nicht hundertprozentig, da die Übertragung auch am Ende des Kondoms, an der Peniswurzel möglich ist.

Sollten Sie an Ihrem Penis, Ihrem Hodensack oder im Bereich der Schamhaare kleine unscheinbar anmutende Gewächse (manchmal nur in Punktform) feststellen, gehören Sie zu einem Arzt. Denn wenn schon die Praevention nicht ausgereicht hat, gilt es nun, möglichst bald mit einer Therapie zu beginnen.

Sollten Sie Fragen haben, kontaktieren Sie uns!

Chlamydia trachomatis zählt ca. 11.000 Neuerkrankungen pro Jahr in der Schweiz. Zwischen 3 und 10% der sexuell-aktiven Bevölkerung sind davon betroffen, davon ca. 70% Frauen. Chlamydia trachomatis löst nicht nur eine urogenitale Chlamydien-Infektion, welches die häufigste sexuell übertragbare Krankheit ist, aus, sondern ist auch der Auslöser des Trachoms (chronische Bindehautentzündung). In der Schweiz kommt das Trachom sehr selten vor.

Übertragen wird der Chlamydia trachomatis-Erreger durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder Oralverkehr. Durch Schmierinfektion gelangt der Erreger auch von Auge zu Auge.

In den meisten Fällen verläuft eine urogenitale Chlamydien-Infektion ohne oder mit nur geringen Symptomen, sodass sie gar nicht bemerkt wird. Vor allem Frauen bemerken eine Infektion häufig nicht. Nach einer Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen entsteht meist eine Zervititis, eine Entzündung der Schleimhaut und der tiefer liegenden Schichten des Gebärmutterhalses. Es entsteht ein eitriger Ausfluss. Leichtes Brennen beim Sex und beim Wasserlassen sind ebenfalls Anzeichen für eine Chlamydien-Infektion.

Wird die Chlamydien-Infektion nicht behandelt, steigt sie aus dem Urogenital-Trakt in die höher liegenden Bereiche auf und befällt die Eileiter. Die Eileiter können verkleben, was unbehandelt langfristig zu Unfruchtbarkeit führen kann.

Bei Männern kommt es meist zu einer Entzündung der Harnröhre, die sich durch Brennen beim Wasserlassen und vermehrten Harndrang äussert. Wie bei Frauen zeigt sich auch bei ihnen ein eitriger Ausfluss.

Bei der Therapie einer Chlamydien-Infektion kommt immer ein Antibiotikum zum Einsatz. Welche Wirkstoffe angewendet werden, richtet sich nach dem jeweiligen Erreger. Bei einer urogenitalen Chlamydien-Infektion empfiehlt sich die Einnahme bis zu einem Zeitraum von 14 Tagen. Zudem sollten beide Partner therapiert werden, um eine gegenseitige Ansteckung (Ping-pong-Effekt) zu vermeiden.

Normalerweise lässt sich eine Chlamydien-Infektion durch den Einsatz von Antibiotika gut behandeln. Lediglich unentdeckte Infektionen können Komplikationen verursachen.

Eine unentdeckte urogenitale Chlamydien-Infektion kann bei Frauen unbemerkt die Ursache für Eileiterschwangerschaften oder Unfruchtbarkeit sein. Ausserdem kann es zu Entzündungen des kleinen Beckens kommen, die chronisch verlaufen. Breiten sich die Chlamydien-Erreger in die Bauchhöhle aus, kommt es zu einer Entzündung des Bauchfellüberzugs der Leber (Perihepatitis).

Bei Männern kann die Infektion auf Hoden und Prostata übergehen auch hier besteht langfristig das Risiko von Unfruchtbarkeit.

Gegen die urogenitale Infektion ist der beste Schutz Safer Sex. Nur geschützter Geschlechtsverkehr hilft, sexuell übertragbare Krankheiten zu vermeiden.

Eine der klassischen Geschlechtskrankheiten ist die Gonorrhoe (umgangssprachlich Tripper). Sie ist hochinfektiös. Das Kondom ist unverzichtbar, denn es schützt vor anderen Geschlechtskrankheiten und vermindert das Infektionsrisiko auch für die Gonorrhoe.

Das typische Symptom beim Mann ist ein eitriger Ausfluss aus der Harnrröhre (insbesondere am Morgen), der den Patienten gerne zum Arzt gehen lässt. Die Diagnose wird mittels Abstrich gestellt, der Erreger Neisseria gonorrhoeica ist leicht identifizierbar.

Die Therapie ist unspektakulär einfach. Es genügt eine hohe Dosis Penicillin und schon ist man geheilt.

Das Herpesvirus ist ein sehr verbreitetes Virus und jeder, der schon jemals an Fieberblasen gelitten hat weiss, dass eine Infektion stattgefunden hat.

Die Durchseuchung ist bei fast 90%, wenigstens mit dem Herpesvirus 1. Es verursacht in den meisten Fällen Bläschen im Bereich der Lippen oder der Mundschleimhaut, die Effloreszenzen nennt man Fieberblasen, weil sie häufig zusammen mit einem fieberhaften Infekt auftreten.

Das Herpesvirus 2 verursacht im Regelfall Herpes-genitalis-Infektionen. Männer bemerken eine Infektion am Penis, häufig auch auf der Eichel, der Vorhaut oder dem Schaft. Wegen der Beeinträchtigung der Sexualität werden Herpesinfektionen im Genitalbereich sehr viel unangenehmer empfunden als im Gesicht.

Medizinern fällt auf, dass diese Krankheit wieder «im Kommen» ist, denn jahrzehntelang war das in unseren Breiten eine exotische Diagnose. Es handelt sich um eine meldepflichtige Erkrankung, deswegen kennt man genaue Zahlen. In Deutschland stieg die Zahl der gemeldeten Fälle seit dem Jahr 2000 von 1000 auf über 3000 pro Jahr an.

Der grösste Teil dieser Infektion fällt auf homosexuelle Männer.

Das besondere an dieser Krankheit ist, dass sie sich in vielen verschiedenen Formen äussern kann. Das aus dem Lehrbuch bekannte Krankheitsbild ist meistens nicht sichtbar und manche Syphilis wird daher als solche nicht erkannt und falsch oder gar nicht behandelt.

Der Syphilis-Erreger wird fast ausschliesslich durch Sex übertragen. Für die Ansteckung kann schon ein einziges Bakterium ausreichen, Syphilis ist daher hochinfektiös. Alle Sexualpraktiken sind zur Übertragung geeignet, es bedarf nicht einmal einer Penetration. Gemeinsames Verwenden von Sexspielzeug, gemeinsame Masturbation oder Küssen können zur Ansteckung führen.

Im 1. Stadium dieser Erkrankung, das meistens 2-3 Wochen nach der Infektion ausbricht, bildet sich meistens an der Eintrittsstelle des Bakteriums ein kleines Knötchen oder ein dunkelroter Fleck, aus dem sich ein häufig unauffälliges, schmerzloses Geschwür mit Krusten an den Rändern bildet. Nach 2-6 Wochen ist dieser Spuk vorbei, denn dann beginnt das 2. Stadium, in dem sich die Bakterien im ganzen Körper ausbreiten. Der damit verbundene Ausschlag am Rumpf oder an den Handinnenflächen wird häufig nicht mit einer Syphilis in Verbindung gebracht. Im 2. Stadium besteht eine sehr hohe Ansteckungsgefahr.

Praktische Vorgangsweise

Bei Hautveränderungen (vor allem an den Genitalien) muss auch an eine Syphilis gedacht werden. Es ist dann erforderlich, sich einem Arzt anzuvertrauen. Falls der/die PartnerIn Symptome zeigt, versuchen Sie ihn/sie darauf anzusprechen, auch wenn dies unangenehm sein mag.

HIV-Infektionen

Das HIVirus ist der Erreger, welcher unbehandelt zu einem Immundefizit (AIDS) führt. Dank der modernen medikamentösen Therapie ist Tod durch AIDS sehr viel seltener geworden. Dennoch ist die Behandlung dieser Infektionskrankheit mit Medikamenten nicht die gewünschte Option, sondern deren Verhütung.
Das HIVirus ist ein biologisch bösartiges Virus, weil eine Infektion damit unbehandelt in den meisten Fällen zum Tod führt, es ist aber epidemiologisch sehr gutartig, denn eine Übertragung ist nicht so einfach möglich. Dies ist auch der Grund, warum man sich vor HIV-positiven Patienten nicht fürchten muss. Der normale Umgang mit HIV-Patienten kann nicht zu einer Ansteckung führen.

Nur gewisse Körperflüssigkeiten verfügen über so grosse Viruskonzentrationen, dass bei deren Übertragung auch eine Ansteckung erfolgen kann. Dazu gehören das Blut, das Sperma (der Samen des Mannes), aber auch die Vaginalflüssigkeit der Frau.

Normalerweise wird im Alltag kaum Blut fliessen, es sei denn, es verletzt sich jemand. Dann ist Vorsicht geboten, denn Blut eines HIV-positiven Patienten ist hochinfektiös.
Beim Sex gilt, dass es nicht zum Austausch von Körperflüssigkeiten kommen soll. Speichel enthält auch Viren, Küssen ist aber dennoch relativ sicher. Es gibt kaum Fälle, bei denen die Übertragung von HIV durch Speichel dokumentiert ist, auch wenn man dies nicht sicher ausschliessen kann.

Sperma ist hochinfektiös, weil es grosse Mengen an HIV enthält. Daher gilt: kein Sperma in den Körper der/des Sexualpartners/In, weder vaginal, noch oral, noch anal.
Oraler Sex ist gefährlich, denn sowohl Sperma als auch Vaginalflüssigkeit können beim Oralsex übertragen werden. Kein Mann kann seinen Samenerguss so genau steuern, dass er sicher sein kann, nicht vorzeitig zu ejakulieren. Beim Oralsex kommt es auch zum Austausch von Scheidensekret, auch dieses ist hochinfektiös und daher zu meiden.

Analverkehr birgt weitere Gefahren, denn hier kommt es nicht nur zum Austausch von Sperma, sondern sehr häufig auch zu Blutungen. Analverkehr mit unbekannten SexualpartnerInnen ist daher zu unterlassen.

Möchte man eine Ansteckung mit HIV vermeiden, ist es nicht erforderlich, gänzlich auf Sex zu verzichten. Dies zu propagieren wäre weltfremd und würde Personen mit HIV-Infektionen diskriminieren. Man muss aber gewisse Regeln beachten:

  1. kein Austausch von Blut, Sperma oder Vaginalsekret in den Körper des/der PartnersIn, daher Sex ausschliesslich mit Kondom. Vorsicht: Kondome können reissen. Nur erfahrene Männer können damit ausreichend umgehen.
  2. Einschränkung des Liebesspielrepertoirs. Nicht alles, was im Vorspiel üblich ist, ist «safe». Daher keinen «hemmungslosen» Sex ohne Kenntnis des Blutbefundes.
  3. Der Blutbefund ist ein Antikörpertest und daher nur bedingt aktuell. Die Zeitspanne, in der ein Antikörpertest positiv wird, kann bis zu 12 Wochen betragen. Und dies ist eine lange Zeit!

Es gibt Studien, auch seriöse, die belegen, dass der beschnittene Penis weniger leicht zur Eintrittspforte für das HI-Virus wird. Das ist wohl deshalb, weil nach Entfernung der Vorhaut die Schleimhaut des Penis verhornt und das Virus derart verhornte Epithelien nicht durchdringen kann. Eine Beschneidung schützt sicher nicht vor AIDS, sie macht aber eine HIV-Infektion weniger wahrscheinlich!

Die Infektion mit dem HI-Virus führt zunächst nicht zu Symptomen. Erst Wochen bis Monate nach der Ansteckung mit dem Virus kann es zu Beschwerden kommen, die einem grippalen Infekt ähnlich sind und als akute HIV-Erkrankung bezeichnet werden. Hierzu zählen allgemeine Müdigkeit, Abgeschlagenheit und geringe Belastbarkeit des Betroffenen. Auch Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Fieber treten auf. In manchen Fällen wird das lymphadenopathische Syndrom (LAS) beobachtet. Hierunter versteht man die Anschwellung der Lymphknoten in verschiedenen Körperregionen. Auf die akute Infektion folgt ein symptomfreies Intervall, das Jahre bis Jahrzehnte andauern kann.

Bei fortschreitender Erkrankung werden zunehmend Abwehrzellen zerstört. Im Stadium der AIDS-Erkrankung kommt es daher gehäuft zu Infekten, die, auch wenn sie eigentlich banal sind, sehr schwer oder sogar tödlich verlaufen können. Man beobachtet Erreger, die sonst selten als Auslöser schwerer Erkrankungen auftreten. Beispielsweise führt das Zytomegalie-Virus zu Entzündungen an der Netzhaut und das Bakterium Pneumocystis carinii zu Lungenentzündungen. Es kommt zu starker Gewichtsabnahme (Wasting Syndrom), in vielen Fällen auch zu Krebsgeschwüren wie dem Kaposi-Sarkom der Haut.

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